Vom Majorz zum Proporz

Suche

Zum Inhalt springen
Zum Hauptinhalt springen Zur Navigation springen Zur Sprachauswahl springen Zur Sprachauswahl springen

Wahlen 2023

Eidgenössische Wahlen vom 22.Oktober 2023

Wahlen 2023

de
Sprachwechsler öffnen
Loading...
    Eidgenössische Wahlen vom 22.Oktober 2023
    • Alle Themen
    • Geschichte der Wahlen
    • Von der Majorzwahl zur Proporzwahl
    Alle Themen
    Geschichte der Wahlen
    Von der Majorzwahl zur Proporzwahl

    Vom Majorz zum Proporz

    Die Nationalratswahlen finden seit 1919 nach dem Proporzsystem statt. Dieses System ermöglicht eine Vertretung der Parteien und der Minderheiten im Parlament gemäss ihrem Wähleranteil.

    Alle Themen

    Ende des 19. Jahrhunderts wurden Berechnungsmethoden entwickelt, mit denen man nachweisen konnte, wie das Wahlsystem die Sitzverteilung beeinflusst. Der Obwaldner Politiker Josef Durrer stellte in den 1880er-Jahren die Zahlen für insgesamt vier Wahlen zusammen (1881–1890) und zeigte auf, wie stark das bestehende Majorzsystem die Minderheiten benachteiligte. Nach der Bekanntgabe dieser Berechnungen und der erneuten Enttäuschung der Minderheitsparteien bei den Wahlen 1890 kam es nun zu ersten direkten Angriffen gegen das Majorzsystem.

    Am 4. November 1900 lehnten Volk und Stände eine erste Proporzinitiative ab. Auch die zweite Initiative, über die am 23. Oktober 1910 abgestimmt wurde, hatte keine Chance – obwohl das Ständemehr erreicht wurde. Am 13. Oktober 1918 dann stimmten Volk und Stände der dritten Initiative über die Proporzwahl des Nationalrates mit 66,8 % Ja-Stimmen deutlich zu.

    Die ersten Proporzwahlen auf nationaler Ebene fanden 1919 statt und führten – entgegen verschiedenen vorangegangenen Berechnungen zu Beginn des 20. Jahrhunderts – zu einer massiven Veränderung der Kräfteverhältnisse im Nationalrat. Die  Freisinnigen verloren nahezu die Hälfte ihrer Sitze. Zu den Gewinnern gehörten die Sozialdemokraten (SP) und die Bauernpartei (heute SVP).

    Sitzverteilung bei den Nationalratswahlen 1917 (Majorz) und 1919 (Proporz):

    Jahr

    Soz. dem.

    Freisinnige

    Liberale

    Kath. Kons.

    BGB

    Andere

    Total

    1917

    20

    103

    12

    42

    4

    8

    189

    1919

    41

    60

    9

    41

    29

    9

    189

    Die vier grössten Parteien blieben von der ersten Proporzwahl 1919 bis 1991 je ungefähr gleich gross. Ab 1995 wuchs die SVP zur wählerstärksten Partei.

    Bemerkenswert bei der Ausgestaltung der Proporzwahlregeln ist die den Wählerinnen und Wählern gewährte Freiheit, Kandidatinnen und Kandidaten zu streichen, doppelt aufzuschreiben (kumulieren) oder von anderen Parteilisten zu übernehmen (panaschieren). Damit bestimmen nicht vor allem die Parteien, sondern das Schweizervolk, welche Personen in den Nationalrat gewählt werden.

    Eine Dienstleistung der Bundeskanzlei, der Parlamentsdienste, des Bundesamtes für Statistik und der Kantone

    Über ch.ch Kontakt Rechtliche Hinweise
    Youtube Link Twitter Link
    VoteInfo
    Alle Themen
    Eine Dienstleistung der Bundeskanzlei, der Parlamentsdienste, des Bundesamtes für Statistik und der Kantone
    Über ch.ch Kontakt Rechtliche Hinweise
    Youtube Link Twitter Link
    VoteInfo
    Youtube Link Twitter Link